Frustrierte Kundschaft im E-Commerce vermeiden

  • Shopping-Frust Barometer

  • 1. Schlechte Warenverfügbarkeit

  • 2. Viele Werbemails

  • 3. Komplizierte Retourenprozesse

  • 4. Keine Einhaltung der Click & Collect Zeiten

  • 5. Unübersichtliche Kontaktmöglichkeiten

  • Fazit: Probleme? Kein Problem.

Shopping-Frust Barometer

Die Unternehmensberatung Elaboratum hat in Zusammenarbeit mit Trusted Shops in den Jahren 2020 und 2021 jeweils eine Studie zur Frustration im Online-Shopping veröffentlicht. Das Shopping-Frust Barometer bietet spannende Insights für Online-Händler:innen und zeigt, worauf es im E-Commerce zu achten gilt, um Frustration auf Seiten der Kundschaft effektiv zu vermeiden. In diesem Artikel widmen wir uns den laut Konsument:innen stärksten Frustrationstreibern beim Online-Shopping.

1. Schlechte Warenverfügbarkeit

Im Jahr 2020, auf Platz eins der frustrierendsten Faktoren beim Online-Shopping, liegt eine schlechte Warenverfügbarkeit. Hier gilt es, das Lagersystem zu optimieren und zu automatisieren. Warenbestände, die sich dem Ende neigen, sollten frühzeitig erkannt und nachbestellt werden. Mittlerweile ist dies jedoch Standard in der Branche und heutzutage sind meistens eher überraschend lange Lieferzeiten oder mangelnde Verfügbarkeit die Ursache für schlechte Warenverfügbarkeit. Wenn trotz aller Bemühungen ein Produkt kurz- oder langfristig nicht verfügbar ist, sollte man ehrlich zu Kund:innen sein. Seien Sie transparent und ermöglichen Sie Kund:innen eine realistische Planung. Weisen Sie unbedingt gut sichtbar auf der Produktseite auf mangelnde Verfügbarkeiten hin - auch wenn der Bestellvorgang schon gestartet wurde. Weisen Sie Kund:innen auf mögliche Substitute hin und bieten Sie an, die Kund:innen zu informieren, wenn das gewünschte Produkt wieder auf Lager ist. Allerdings sollte der Fokus darauf liegen, die schlechte Warenverfügbarkeit ganz zu verhindern. Statt ein paar Wochen zu warten, wechseln die meisten Kund:innen nämlich zur Konkurrenz.

2. Große Menge Werbemails

Nach einer Anmeldung für einen Newsletter erwarten Kund:innen vieles, aber keine Überschüttung mit Werbemails. Hier gilt es das richtige Maß zu finden. Auf der einen Seite möchten Kund:innen spannende Blogbeiträge lesen und über interessante Neuigkeiten erfahren. Ein wenig Werbung zwischendurch wird hier in Kauf genommen. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass der Newsletter nicht als Spam wahrgenommen wird. Versuchen Sie nicht, Ihre Kund:innen zu konditionieren, indem Sie ihnen immer wieder Werbematerial vom gleichen Produkt zusenden. Nutzen Sie Newsletter, um Kund:innen über Neuigkeiten oder Aktionen zu informieren, die wirklich Mehrwert schaffen. Am effizientesten ist hier ein CRM-System. Kund:innen haben unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse und sollten dementsprechend nicht alle gleich angeschrieben werden. Nutzen Sie Erfahrungen und analysieren Sie, warum sich Kund:innen vom Newsletter abmelden. Das geht, indem Sie Kunden direkt fragen, warum Sie sich abgemeldet haben. Eine andere Möglichkeit besteht in der Veränderung einiger Parameter. Variieren Sie zum Beispiel die Häufigkeit Ihrer E-Mails und beobachten Sie die Auswirkungen der Veränderungen. So können Sie Ihren Newsletter langfristig optimieren und Kund:innen von Ihrem Unternehmen überzeugen.

Grundsätzlich gilt: Lieber eine Werbemail zu wenig als eine zu viel. Die umfassenden Vorteile eines Newsletter sollten komplett von Kund:innen genutzt werden können, ohne sie durch Spam zu frustrieren. Insbesondere im B2B ist der Newsletter der beste Kanal, fachspezifische Informationen zu teilen und die Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmen mit vielen Mehrwerten für Kund:innen zu bereichern.

3. Komplizierte Retourenprozesse

Retouren sind kostenaufwendig und organisatorisch kompliziert. Je weniger Retouren es gibt, desto besser. Da liegt es nahe, einen Retourenprozess kompliziert zu gestalten, um diese zu verhindern. Was viele nicht wissen: Das verärgert die Kundschaft. Der Frust über einen kundenunfreundlichen Retourenprozess hat es 2021 auf Platz zwei der stärksten Frustrationstreiber geschafft. Um konkurrenzfähig zu bleiben, ist es notwendig, den Retourenprozess einfach zu gestalten. Um Retouren zu vermeiden, bietet sich präventives Vorgehen an. Wie genau erfolgreiches Retourenmanagement aussieht, haben wir bereits in dem Artikel Retourenmanagement im E Commerce - Tipps für präventives Vorgehen erklärt.

4. Keine Einhaltung der Click & Collect Zeiten

Das Click & Collect System wird immer häufiger genutzt, insbesondere seit Beginn der Corona Pandemie 2019. In vielen Innenstädten führt dies zum gleichen Bild: Lange Schlangen vor Geschäften und genervte Kund:innen die eigentlich nur ihre Ware abholen möchten. Die Frustration darüber ist so groß, dass die Nichteinhaltung der Click & Collect Zeiten es 2021 auf den ersten Platz des Shopping-Frust Barometers geschafft hat. Eine Erklärung dafür ist, dass Kund:innen die Ware bereits bezahlt haben und sie bereits als ihr Eigentum wahrnehmen. Des Weiteren wird Click & Collect als schnelle und einfache Alternative zum herkömmlichen Shopping verkauft und wenn die geweckten Erwartungen nicht erfüllt werden, erzeugt dies Frustration. Sollte Ihr Geschäft einmal an die Grenzen des zu Bewältigenden stoßen, sollten Sie transparent damit umgehen. Weisen Sie Kund:innen bei der Bestellung darauf hin, dass es im Moment aufgrund der hohen Auslastung zu längeren Wartezeiten kommen kann. Wenn Sie regelmäßig Stoßzeiten haben, an denen Ihr Geschäft ausgelastet ist, weisen Sie Kund:innen darauf hin, dass zu anderen Zeiten mit einer deutlich geringeren Wartezeit zu rechnen ist. Kund:innen werden so schneller bedient und Sie weiter entlastet.

5. Unübersichtliche Kontaktmöglichkeiten

Für Kund:innen ist es sehr wichtig, Sie kontaktieren zu können - egal ob es um Beratung, Service, Fragen zur Lieferung oder eine Retour geht. Ohne Kommunikation fühlen sich Kund:innen oft im Regen stehen gelassen. Dabei ist es wichtig, verschiedene Kontaktmöglichkeiten anzubieten. Ein telefonischer Kundenservice ist wichtig, damit sich Kund:innen bei dringenden Angelegenheiten direkt an Sie wenden können.

Wenn gerade viel Kundschaft bedient werden möchte, zum Beispiel zur Weihnachtszeit, kann ein Kontaktformular mit dem erhöhten Anfrageaufkommen umgehen. So können Anliegen zwar nicht sofort bearbeitet werden, aber zumindest in absehbarer Zeit. Müssen Kund:innen nicht lange in Warteschlangen warten, bleibt oft auch die Frustration weg. Auch hier lohnt sich ein präventives Vorgehen, um Anfragen automatisch zu beantworten. Nutzen Sie eine Conversational Consulting Software, um Anfragen automatisch und ohne Einsatz von Human Ressources zu bewältigen. Die Details der Software haben wir bereits in unseren BeiträgenConversational Commerce und E-Commerce: Mit Conversational Consulting zum Erfolg diskutiert. Seien Sie transparent und teilen Sie Bestell- und Lieferstatus mit der Kundschaft. Gestalten Sie die Kontaktmöglichkeiten kostenlos. Nichts frustriert mehr, als lange Zeit in einer kostenpflichtigen Warteschleife zu verbringen.

Fazit: Probleme? Kein Problem.

Auch wenn es viele Faktoren gibt, die die Kundschaft frustrieren können, gibt es mindestens genauso viele Lösungen. Die meisten Probleme können schnell behoben und durch gute Beratung und Transparenz sogar verhindert werden. Wichtig ist, dass Sie sich ständig mit der Zufriedenheit Ihrer Kund:innen auseinandersetzen an den möglichen Frustrationsfaktoren ansetzen. Merken die Kund:innen, dass Sie an Lösungen arbeiten, wird ein kleiner Fehler auch gern verziehen.